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Schulische Förderung. Leben lernen

Im Unterricht liegt unser Schwerpunkt auf der individuellen Förderung und Entwicklung unserer Schülerinnen und Schüler. Lerninhalte vermitteln wir erlebnis- und handlungsorientiert – damit Lernen nicht ein Müssen, sondern eine freudige Erfahrung ist.

Heilpädagogische Grundsätze: Der «Geist» der HPS St.Gallen

Wir sind uns gewohnt, die Anforderungen unseres Alltages zu bewältigen: den Haushalt machen, einkaufen, kochen, die Steuererklärung ausfüllen, am Arbeitsplatz mit den Kolleginnen und Kollegen zusammenarbeiten usw. Die Kinder, die an unserer Schule gefördert werden, bringen schlechte Voraussetzungen mit, um diese Fähigkeiten zu erwerben. Sie sind im Lernen beeinträchtigt. So stark, dass eine spezielle Förderung nötig ist, damit sie diese Fähigkeiten erwerben oder teilweise erwerben können. Dabei bestimmen auch die Art und der Grad der Beeinträchtigung den Lernprozess, nicht nur die Förderung. Unser Ziel ist eine Förderung, die für die Kinder/Jugendlichen eine möglichst hohe Selbständigkeit erreicht. Diese ist Voraussetzung, um eine möglichst gute Teilhabe am sozialen Leben zu erreichen. Oder anders gesagt: Leben lernen. Unsere Anstrengungen, Kinder und Jugendliche mit schweren Lernbeeinträchtigungen zu fördern, sind effektiver, wenn sie von einem gemeinsamen «Geist» getragen werden.

Anforderungen des Alltags

Wir handeln, wir kommunizieren, wir arbeiten mit anderen Personen Hand in Hand. Wir verfügen über eine Vielzahl von Leistungen bzw. Kompetenzen. Die wesentlichen: Handlungskompetenzen, kommunikative und soziale Kompetenzen.

Diese Kompetenzen sind nötig, um den vielfältigen Anforderungen des Alltags gerecht zu werden. Und diese Kompetenzen erwirbt sich der Mensch im Laufe seiner Entwicklung

Eine der wichtigsten Bedingungen, die unsere Existenz prägen, ist die Schwerkraft. Um die Schwerkraft zu überwinden, müssen wir uns bewegen.  Eine basale Voraussetzung, um im Alltag etwas zu bewirken. Diese Bewegungen müssen weiter zum Kontakt mit meiner Umwelt führen: etwas berühren, ergreifen, von der Unterlage wegnehmen usw.

Es ist wichtig zu wissen, dass diese zielgerichteten Bewegungen Ergebnis von Entwicklung und nicht angeboren sind.

Die Anforderungen, denen wir im Alltag begegnen, sind vielfältig: Als Schreiner muss ich wissen, wie ich die Maschinen bedienen muss, um ein Möbelstück zu fertigen, ich spreche mich auf der Baustelle mit meinen Kollegen ab und arbeite mit ihnen zusammen. Wir handeln, wir kommunizieren, wir arbeiten mit anderen Personen zusammen. Ein Zusammenspiel von verschiedenen Kompetenzen:

Handlungskompetenzen, kommunikative und soziale Kompetenzen. So verschieden diese Kompetenzen auch sind, sie haben einen gemeinsamen Ursprung. Sie entwickeln sich aus der Auseinandersetzung mit den Dingen und den Personen, die den Menschen umgeben.

Unser Alltag ist geprägt von Dynamik, aus verschiedenen Gründen, z.B. weil wir als Mensch in der Regel in sozialen Gemeinschaften leben: Ich möchte den Abwasch machen. Ich stehe vor dem Abwaschbecken, das Abwaschmittel steht nicht dort, wo ich es in der Regel hinstelle, nämlich links vom Wasserhahn. Was mache ich jetzt?

Entscheidend für das Bewältigen des Alltags ist, dass wir auf die Veränderungen reagieren können, die im Alltag ständig auftreten. Diese Fähigkeiten erfordern gewisse Voraussetzungen und diese Voraussetzungen werden erlernt.

Herausforderungen verstehen

Behinderung bzw. Lernbeeinträchtigungen entstehen aus negativen Wechselwirkungen zwischen den mentalen Voraussetzungen, die das Kind mitbringt und den Umweltbedingungen, die das Kind antrifft. Umweltbedingungen können eine Behinderung stärker zum Vorschein bringen, wenn sie «negativ» sind: So kann ein Kind seine Kompetenz, z.B. einen Satz aufzuschreiben, nicht erreichen, wenn es sich in einer grossen Gruppe von Mitschülerinnen und Mitschülern befindet. Im Gegensatz dazu gelingt ihm dies, wenn es in einer ruhigen Ecke sitzt und auf einem stabilen Stuhl sitzt («positive» Umweltbedingungen). Es ist wichtig zu verstehen, dass das Verhalten eines Kindes immer auch Ausdruck der aktuellen Situation ist (Umweltbedingungen).

Behinderungen und Lernbeeinträchtigungen von Kindern und Jugendlichen können wir besser verstehen, wenn wir im Vergleich die gesunde Entwicklung kennen. So kann das unterschiedliche Verhalten in ähnlichen Situationen analysiert und verglichen werden. Dadurch erhalten wir wichtige Informationen, welche die Grundlage für das Verstehen von Lernbeeinträchtigungen und der Andersartigkeit von Entwicklungsverläufen bildet.

Affolter

Wer wird aufgenommen?

Gruppen- und schulungsfähige Kinder und Jugendliche mit geistiger und/oder Mehrfachbehinderung, zwischen 4 und 18 Jahren und einem ausgewiesenen Therapiebedarf aus dem Einzugsgebiet der Kantone SG, AI, AR, TG und dem Fürstentum Lichtenstein.

Downloads

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